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Glossar

Ob "autonome Farbe" oder "monochromatisch" – viele Begriffe aus dem Themenbereich Farbe sind einfach nicht Teil der Alltagssprache. Um das Verständnis für einige wichtige Bezeichnungen zu erleichtern, finden Sie diese im Glossar erläutert.

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Farbkreis (Farbenkreis)

Ein Farbkreis ist de facto ein idealisiertes Modell. Isaak Newton formte um 1700 erstmals einen Farbkreis, indem er die Farben des von ihm entdeckten Spektrums zu einem Kreis schloss. Er verband das langwellige Rot mit dem kurzwelligen Violett. In Newtons Spektrum und Farbkreis befindet sich als siebente Farbe das Indigo.

Johann Wolfgang von Goethe schuf in seiner Farbenlehre verschiedene Farbkreise. Am bekanntesten ist der 12-teilige psychologische Kreis. Im 6-teiligem Farbkreis standen sich schon die Primär-(Ur)- und Sekundär- (Zweit-)farben komplementär gegenüber: Gelb und Violett, Rot zu Grün und das Blau zum Orange.

Der ständig verfeinerte sechsteilige Farbkreis ist das Standardmodell des Malers – ob Künstler oder Baumaler – um Beziehungen, Übergänge, Mischergebnisse und Kontraste der Farben zu begreifen und zu erklären.

Auch Johannes Ittens 12-teiliges Gebilde ist letztlich so aufgebaut. Der Farb- und Formlehrer am Bauhaus paarte seinen Farbkreis mit der Akkordiklehre. Die verschiedenen Farbkreise sind Wegbegleiter für die unterschiedlichen Farbsyteme

 
Farbmischung, additive

Mischen der Lichtfarben, auch optisches Mischen genannt. Trifft das Licht verschiedener Spektralfarben aufeinander, so entsteht ein einziger Farbeindruck. Bei der additiven Farbmischung werden die Teilspektren zu einem Gesamtspektrum "addiert", das dann die Photorezeptoren in der Netzhaut des Auges auf eine bestimmte Weise anregt. So ergibt beispielsweise die Mischung von Rot und Grün den Farbeindruck Gelb. Werden alle Spektralfarben überlagert, so entsteht Weiß. Die additive Farbmischung beginnt folglich mit Schwarz und endet mit Weiß. Die drei Grundfarben werden je nach Theorie unterschiedlich erklärt: Grün, Orange (Orangerot, Rot), Violett (Blauviolett). Die Dreikomponentenlehre stammt von Young, dem geistigen Nachfahren Newtons, aus dem Jahr 1827. Hiernach lassen sich aus den Grundfarben des Lichts Grün, Rot und Violett alle anderen Farben mischen. Das Mischen zweier Grundfarben ergibt immer einen helleren Farbton als den der Ausgangsfarben. Aufgegriffen und weiterentwickelt hat die Dreikomponentenlehre später der deutsche Physiker und Physiologe Hermann von Helmholtz.

 
Farbmischung, subtraktive

Das Mischen von farbigen Anstrichstoffen oder Pigmenten ist eine subtraktive Farbmischung. Die Farbteilchen eines Anstrichstoffs absorbieren jeweils verschiedene Teile des Lichts, und gesehen wird schließlich die Farbe, deren Anteil von der Gesamtheit der Teilchen am wenigsten verschluckt wird. Vom ursprünglich vorhandenen Lichtspektrum – meist Weiß – wird durch jede Teilfarbe ein Stück "subtrahiert". So ergibt zum Beispiel die Mischung von Gelb und Rot Orange.

Wissenschaftlich betrachtet sind die Sekundärfarben des additiven Mischens die Bunttonbezeichnungen der Primärfarben des subtraktiven Mischens, nämlich Gelb, Magenta, Cyan. Jedoch sind diese mit den Grundfarben des Farbkreises Gelb, Rot und Blau nur bedingt identisch. Folglich ergeben beim subtraktiven Mischen von Gelb, Rot, Blau die Sekundärfarben Orange, Violett und Grün.

Das Ergebnis einer subtraktiven Farbmischung ist im Gegensatz zur additiven Farbmischung nicht mit absoluter Genauigkeit vorhersagbar, da die Eigenschaften eines Pigments nicht so leicht bestimmbar sind, wie die Wellenlänge eines Lichtstrahls. Außerdem können beispielsweise die chemischen Eigenschaften der Farben einen Einfluss auf das Ergebnis haben.

 
Farbraum

Ein Farbraum ist ein mehrdimensionaler Raum, der Farben nach einem bestimmten System ordnet. Aus der Wahl der Grundfarben ergibt sich ein Koordinatensystem, in das die Farben eingeordnet werden.

 
Farbsehen

Als Farbsehen wird der Teil des Sehens bezeichnet, der die Fähigkeit der Unterscheidung verschiedener Farben beschreibt. Die Fähigkeit zum Farbsehen kann bei unterschiedlichen Lebewesen unterschiedlich ausgeprägt sein. Siehe auch Monochromaten, Dichromaten, Trichromaten und Tetrachromaten.

 
Farbstoffe

Farbstoffe sind wie Pigmente Farbmittel. Im Unterschied zu Pigmenten lösen sich Farbstoffe in bestimmten Binde- oder Lösemitteln. In Holzbeizen, besonders aber zum Färben von Textilien und Leder werden Farbstoffe eingesetzt.

 
Farbsysteme

Systeme zur Ordnung der Farben nach ihrer Ähnlichkeit. Die Systeme reichen vom einfachen Farbkreis bis zur dreidimensionalen Ordnung. Mehr als siebzig Farbsysteme sind bekannt. Zu einem gut "lesbaren" Farbsystem sollten zwischen 1200 und 1600 Farbtöne gehören.

 
Farbton

Der Begriff Farbton wird oft als überholte Definition des Bunttons dargestellt. Inzwischen hat sich jedoch eine andere Bedeutung eingebürgert: Der Farbton bezeichnet die Nuancierung oder Abstufung einer Farbe – im Gegensatz zum Buntton, der die Stellung und den Ort innerhalb eines Farbkreises oder Farbraums bestimmt.

 
farbtüchtig

Ein Mensch mit normalem Farbensehen wird als farbtüchtig bezeichnet. Normalsichtig im Bereich Farbe sind alle Menschen, deren Farbsehvermögen auf dem Einsatz dreier unterscheidlicher voll funktionsfähiger Rezeptortypen in der Retina beruht.

 
Flotte

Beim Färben von Textilien die Lösung oder Suspension, die den Farbstoff und optional auch Hilfsstoffe enthält.

 
Fluoreszenz

Form der Lumineszenz. Fluoreszierende Farben oder Stoffe strahlen nach Lichteinwirkung Licht gleicher oder größerer Wellenlänge wieder ab. Dabei fallen Atome, die durch die Lichteinwirkung in einen angeregten Zustand versetzt wurden, wieder auf ihren Grundzustand zurück. Dabei kommt es zur Lichtemission.

Im Gegensatz zur Phosphoreszenz wird das Licht bei der Fluoreszenz unmittelbar nach der Anregung wieder abgestrahlt – etwa nach einer Milliardstel bis einer Millionstel Sekunde. Sie dauert damit nur etwa so lange wie die Anregung selbst.

 
Fluoreszierende Farben

Fluoreszierende Farben zeigen sich nur bei Anstrahlung durch bestimmte Lichtquellen. Diese Farben basieren auf anorganischen sowie organischen fluoreszierenden Pigmenten. Sie reagieren primär auf eine Bestrahlung mit UV-Licht, aber auch auf Röntgen-, Elektronen- und α-Strahlen oder Leuchtstoffröhren mit UV-Effekt und sind nur dann sichtbar. Sie dienen auch besonderen Effekten der Bühnenbeleuchtung.

 
Forsius, Aron Sigfried

Astronom, Priester und Neuplatoniker, geboren 1550 im heutigen Finnland, gestorben 1637, Professor für Astronomie im schwedischen Uppsala. Forsius entwickelte das vermutlich älteste Farbsystem, das heute bekannt ist und diese Bezeichnung tatsächlich verdient. Das System wurde im Jahr 1611 in einem Text über Physik erwähnt, der sich mit dem Sehen befasst. In dieser Abhandlung macht sich Forsius Gedanken über Farben und gelangt zu dem Schluss, dass sie in einer räumlichen Struktur angeordnet werden können.

 
Gammawert

Der Begriff "Gammawert" ist in verschiedenen technischen Bereichen geläufig. Am häufigsten angewandt wird er bei Computermonitoren, bei denen er den Verlauf der Helligkeit angibt. Da beim menschlichen Auge das Helligkeitsempfinden bei dunklen Flächen steiler und in hellen Bereichen flacher ansteigt, wird der Verlauf der Helligkeit bei Monitoren vorverzerrt. Nur dann wird vom Betrachter der Anstieg als linear empfunden. Ein häufig angewandter Gammawert von Monitoren liegt bei 2,2.

 
Getrübte Farben

Der Begriff "getrübte Farben" ist das Synonym für geschmutzte, verhüllte oder gebrochene Farben. Dunkelgetrübte (gedunkelte) Farbtöne entstehen aus reinen Farben unter Zugabe von Schwarz oder anderen dunklen Farben, hellgetrübte (aufgehellte) durch Zusatz von Weiß. Wird eine Farbe durch die Gegenfarbe (Komplementärfarbe) getrübt, so spricht man auch von gebrochenen Farbtönen.

 
Glanz

Glanz ist die optische Eigenschaft einer Oberfläche, auftreffendes Licht gerichtet zu reflektieren. Somit ist Glanz wie Farbe ein Sinneseindruck. Matte Flächen spiegeln das Licht nicht oder geben es nur diffus wider. Ist der Glanz wie etwa bei Metallen, Glas oder Fett nicht natürlich vorhanden, so kann dieser durch Glasieren, Polieren oder Lackieren erzielt werden. Zwischen einer hochglänzenden und einer matten Oberfläche gibt es verschiedene Abstufungen, wie beispielweise glänzend, seidenglänzend und seidenmatt.

Besonders bei den Dispersionsfarben wird eine einheitliche Definition angestrebt. Visuell bedient man sich dabei Glanzgradkarten oder -skalen.

Die unterschiedlichen Glanzstufen finden sich in verschiedenen Normen wieder. So reicht die europäische Norm (EN) 13 300 für wasserhaltige Beschichtungsstoffe von glänzend, mittlerer Glanz, matt bis hin zu stumpfmatt.

 
Glaskörper

Auch Corpus vitreum genannt. Durchsichtige, gallertartige Flüssigkeit, die den Augeninnenraum zwischen Netzhaut und Linse ausfüllt.

 
Goethe, Johann Wolfgang von

Dichter, Kritiker und Naturforscher, geboren am 28.8.1749 in Frankfurt am Main, gestorben am 22.3.1832 in Weimar. In seiner Farbenlehre beschäftigte sich Johann Wolfgang von Goethe ausführlich mit den verschiedensten Theorien zur Farbenlehre. Im historischen Teil liefert Goethe den ersten umfassenden Überblick über die verschiedenen Vorstellungen über Farben. Angefangen bei den alten Griechen und Römern stellt er auch viele Farbsysteme aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert vor. Er behandelt die Farbtheorien, indem er sie und teilweise auch ihre Erschaffer vorstellt und gegebenenfalls kommentiert.

 
Gropius, Walter

Neben Le Corbusier der wohl einflussreichste Architekt des 20. Jahrhunderts, geboren 1883 in Berlin, gestorben 1969 in Boston (USA). Bevor Gropius sich 1910 nach dem Studium selbstständig machte, arbeitete er bei Peter Behrens in Berlin. Seine weitere Biografie führte über den Deutschen Werkbund zum Staatlichen Bauhaus, welches er 1919 gründete und 1928 wieder verließ. Von den Nationalsozialisten verfolgt, wanderte Gropius 1937 in die USA aus. Dort war er Gründer der Architektengemeinschaft TAC (The Architects Collaborative) und konnte auch hier die Idee der Bauhütte in mancher Hinsicht verwirklichen. Bauten wie das Fuguswerk in Alfeld, die Bauhaus-Schulgebäude einschließlich der Meisterhäuser in Dessau sind Beispiele des von ihm mitgeprägten "Internatonalen Stils": Es sind Fabriken der Stahl-Glas-Architektur und Wohnhäuser, außen gekalkt, innen bunt.

 
hell getönt

Die Bezeichnung "hell getönt", auch "leicht getönt", ist ein Ausdruck des subtraktiven Farbmischens. Er gibt an, wie weit sich der betreffende Farbton von der ursprünglich kräftigen Pigmentfarbe entfernt hat oder wie wenig Pigmentfarbe noch vorhanden ist. Der Begriff bezeichnet das Ausmaß der Urfarbe in einem Beschichtungsstoff, ob in Lack-, Dispersions- und Silikatfarben oder in den verschiedenen Putzbeschichtungen.

 
Hellbezugswert

Der HBW ist der Reflektionsgrad eines bestimmten Farbtons zwischen Schwarz = 0 und Weiß = 100. Der Hellbezugswert gibt an, wie weit der betreffende Farbton vom Schwarz- oder Weißpunkt in seiner Helligkeit entfernt ist.

So sagt ein Hellbezugswert von 80 für einen gelblichen Farbton aus, dass dieser sehr hell sein muss, dass andererseits ein olivfarbiger Ton mit einem HBW von 15 sehr dunkel ist, während sich ein Farbton mit einem HBW von 40 im mittleren Bereich bewegt

 
Helligkeit

Messbare Komponente eines Farbeindrucks. Neben Buntton (Buntart) und Sättigung ist die Helligkeit das dritte Merkmal eines Farbeindrucks. Sie dient der eindeutigen Beschreibung einer Farbe in Relation zur neutralen Grauleiter von Weiß bis Schwarz.

 
Helmholtz, Hermann Ludwig Ferdinand von

Einer der größten Naturwissenschaftler des 19. Jahrhunderts, geboren am 31. August 1821 in Potsdam, gestorben am 8. September 1894 in Berlin-Charlottenburg. Seine Forschungen reichten von der Medizin über Physik und Mathematik bis hin zu Psychologie, Musik und Philosophie. Helmholtz entwickelte die "Drei-Komponenten-Farbtheorie".

Helmholtz war einer der letzten wirklichen Universalgelehrten. Er schlug mit seinen Forschungen Brücken zwischen Medizin, Physik und Chemie. Seine Arbeiten verknüpften Theorie, Experiment und Praxis. Zu seinen nachhaltig wirkenden Forschungsergebnissen gehört zum Beispiel seine Formulierung des Gesetzes "Über die Erhaltung der Kraft". Helmholtz bestimmte außerdem erstmals die Wellenlängen des ultravioletten Lichtes und errechnete die Leistungsgrenze des Lichtmikroskops.

 
Hering, Karl Ewald Konstantin

Physiologe und Hirnforscher, geboren am 05.08.1834 in Altgersdorf, gestorben am 26.01.1918 in Leipzig. Stellte im 19. Jahrhundert die Opponenten- oder Gegenfarbtheorie mit den Farbpaaren Gelb und Blau, Grün und Rot, Schwarz und Weiß auf. In Wien im Jahre 1878 legte Hering seine "Lehre vom Lichtsinn" vor, in der er sich gegen ein rein physikalisches Verständnis der Farben ausspricht.

Hering stritt sich mit Hermann von Helmholtz um die "richtige" Farbenlehre. Helmholtz vertrat eine Dreifarbenlehre auf der Basis der drei Zapfentypen für Rot, Grün und Blau. Hering propagierte dagegen die Vierfarbenlehre. Neben Schwarz und Weiß gibt es nach seiner Hypothese genau vier Farben, "die ohne jeden Beigeschmack einer anderen Farbe vorkommen können".

 
Hesselgren, Sven

Professor der Architektur. Der Schwede Sven Hesselgren legte 1953 einen Farbatlas mit mehr als 500 Farben vor. Mit diesem Atlas verlieh er dem eher abstrakten Farbkörper von Tryggve Johansson eine konkretere Form. Hesselgrens Betrachtungen tragen zur Entwicklung des NCS bei. Außerdem helfen sie später auch dabei, Farbatlanten für Architekten und andere Berufsgruppen zu entwickeln, die mit der Gestaltung von Innen- und Außenräumen zu tun haben.

 

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